2024-12-22 18:35:00

Einem neunjährigen Jungen, der bei einem Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt in Deutschland getötet wurde, wurde Tribut gezollt.
Andre Gleissner kam am Freitagabend ums Leben, als sein Auto auf einem Markt in Magdeburg in eine Menschenmenge raste, wie die örtliche Feuerwehr mitteilte.
Ein Social-Media-Beitrag, der Andres Mutter zugeschrieben wird, nannte ihn „mein kleiner Teddybär“ und sagte, er werde „immer in unseren Herzen leben“.
Bei dem Angriff kamen auch vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren ums Leben. Die Behörden halten den Verdächtigen wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.
Eine weitere Ehrung kam von der Feuerwehr aus dem nahegelegenen Schepenstedt.
Der Aussage zufolge war Andre Mitglied einer Kinderfeuerwehr in Vale, etwa eine Autostunde von Magdeburg entfernt.
Die Kinderfeuerwehr ist eine Jugendorganisation für feuerwehrinteressierte Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren.
„Unsere Gedanken sind bei Andres Angehörigen und wir möchten sie auch in dieser schwierigen Zeit unterstützen“, heißt es in der Erklärung.
Auch die niedersächsische Jugendfeuerwehr würdigte den Neunjährigen.
„Wir sprechen seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahe stehen, unser Beileid aus“, heißt es in der Erklärung.
„Wir stehen ihnen zur Seite und drücken in dieser schwierigen Zeit unser tiefstes Mitgefühl aus“, hieß es weiter.
Berichten zufolge hat eine Online-Spendenaktion, die Geld für Andres Familie sammelt, bisher mehr als 60.000 Euro (ca. 49.900 Pfund) gesammelt.
Bei dem Angriff am Freitag wurden mindestens 200 Menschen verletzt, einige in kritischem Zustand.
Die Identität der vier ebenfalls getöteten Frauen ist noch nicht bekannt.
Die Polizei sagte, das Auto sei am Freitag gegen 19:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr japanischer Zeit) durch die Einfahrtsspur für Einsatzfahrzeuge in den überfüllten Markt gerast.
Zeugen sagten, sie seien dem Auto aus dem Weg gesprungen, dann gerannt und hätten sich versteckt. Unbestätigtes Social-Media-Material zeigte, wie das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf dem Bürgersteig zwischen den Ständen vorbeifuhr.
Nach Angaben der Polizei kehrte der Fahrer dann auf die Straße zurück und musste wegen des Staus anhalten, wo er festgenommen wurde.
Etwa 100 Polizisten, medizinisches Personal und Feuerwehrleute seien vor Ort gewesen, sagten Stadtbeamte.
Ein 50-jähriger Mann wurde wegen des Verdachts auf fünf Morde, mehrere Mordversuche und gefährliche Körperverletzung in Gewahrsam genommen, teilte die Polizei mit.
Lokalen Medien zufolge wurde der Verdächtige als Taleb al-Abdelmohsen identifiziert, ein in Saudi-Arabien geborener Psychiater, der 2006 nach Deutschland kam.
Das Motiv für den Angriff ist unbekannt, die Behörden gehen jedoch davon aus, dass der Fahrer allein gehandelt hat.
Die deutschen Behörden standen vor Sicherheitsfragen, nachdem im vergangenen Jahr berichtet wurde, dass der Verdächtige gewarnt wurde, dass er eine Bedrohung darstellen könnte.
Das saudische Außenministerium sagte, es habe die deutsche Regierung vor al-Abdelmohsens extremistischen Ansichten gewarnt, aber keine Antwort erhalten.